Roter-Faden-Aufzeiger

Begleiter bei der Angstentmachtung

Sinnfindungsunterstützer

Angst

Angststörung

Angst Mut

„Befreiung wird vor allem dadurch blockiert, dass man sich weigert, loszulassen, weil man nach Sicherheit, Gewissheit und festen Ergebnissen strebt.
Befreiung (…) bedarf des Risikos. „Loslassen“ heißt, dass (…) das Verlangen nach Sicherheit aufgegeben wird; man könne es das Sprengen von Fesseln nennen, das Abschütteln von Angst und Besessenheit: Wir „wachen auf“ und entdecken, dass die Schlösser unserer Ketten verschwunden sind, heben die Arme – und unsere Fesseln fallen ab.
Aber – sie können nicht fallen, wenn wir so an ihnen hängen, dass wir ohne sie Angst haben. Vielleicht hängen die Ketten nicht mehr an uns, aber wir hängen noch an ihnen. Uns von der Anhänglichkeit an die Ketten, die uns binden, zu befreien, ist dann die eigentliche Aufgabe.“

Dr. Ernest Kurtz, 1935-2015

Angststörung

Das Wort Angst geht auf die lateinische Wurzel „angustus“ (eng, beengt) bzw. angustia (Enge, Beengung, Bedrängnis) zurück.

Wir gehen beim Roten Faden ganzheitlich vor. Wir betrachten die Dinge auf mehreren Ebenen. Es geht letztlich immer darum, welchen Kräften in uns wir „die Regie gegeben haben“ – wir denken, unsere Freiheit sei uns von etwas oder jemand anderem genommen worden.
Doch bevor wir zu den Themen kommen, bei denen Angst eben auf „unnatürliche“ Art und Weise die Herrschaft an sich genommen und begonnen hat, unsere Lebensqualität zu beeinträchtigen, hier zunächst die positiven Seiten(!) der Angst:

Angst ist normal und überlebensnotwendig

Was der Schmerz für unseren Körper ist, ist die Angst für unsere Psyche.
Beide ermöglichen ein Verhalten, das mit dem Leben vereinbar ist – wenn jemand keine Schmerzen empfinden könnte, würde er sich recht bald Schaden in Form von Verletzungen und Schlimmerem zufügen.

Angst macht uns menschlich

Der Mensch lacht, er weint, er hat Angst, er spürt Freude. Er macht sich Gedanken und nutzt diese – hoffentlich – kreativ.

Angst ist Teil der Kultur und macht erwachsen

Man denke an das Grimm’sche Märchen von „Einem, der auszog, das Fürchten zu lernen“.
Es gehört zum Prozess des eigenen Werdens dazu, auch das zu entdecken und sich seinen Ängsten zu stellen.

Angst lässt uns vorausdenken

Angst kann ein guter Begleiter der Kreativität sein. Die Angst bewacht unseren Fürwitz (Friedrich Schiller): Sie legt auch mal ein Veto ein, lässt uns zögern und Dinge nochmals durchdenken und evtl. eine Idee noch weiter ausarbeiten, bevor wir handeln. Auch innere Ambivalenzen können (Wunsch nach Veränderung vs. Angst vor Veränderung) können – etwa in Beziehungen – sehr sinnvoll sein.

Angst kann kreativ machen

Auch und gerade in kritischen Situationen sind wir zu erstaunlichen kreativen Ideen und Ansätzen in der Lage – z.B., wenn es ums Ganze geht und es eines raschen Ausweges bedarf.

Generalisierte Angststörung

Eine generalisierte Angststörung ist – wie der Name schon sagt – ein ‚allgemeines Angstgefühl‘, das sich oft diffus zeigt.
Sie äußert sich in häufiger Besorgtheit und in Anspannung auch über ganz alltägliche Dinge – und ganz direkt über den Körper – siehe auch Angststörung Symptome.

Das Abwehr- und Ausweichverhalten ist ausgeprägt. Und Sie suchen häufig nach Bestätigungen im Außen in Bezug auf Ihre Sorgen (so entstehen dann „sich selbst erfüllende Prophezeiungen“).

Die ständige Angespanntheit ist vielleicht das typischste Symptom; und da wir und unser System und unser Hirn(!) ganz natürlicherweise nach mehr Ausgeglichenheit und auf Sicherheit – und sei es gefühlte Sicherheit! – aus sind, suchen wir eben diese auf unterschiedliche Arten. Das kann dann körperlich sein oder eben dadurch, dass wir bestimmte Situationen zu meiden beginnen – dadurch wird allerdings der Käfig, in den wir uns gebracht haben, immer kleiner.
Jegliche „Trigger“ / Auslöser der Angst werden gemieden und wir bevorzugen zunehmend nur noch Umgebungen, in denen diese Auslöser eben nicht mehr (oder nicht mehr so oft) angesprochen werden.

Angststörung Symptome

Es gibt zahlreiche Symptome für Angst.

Das können u.a. sein:

=> Schweißausbrüche
=> Magenbeschwerden
=> Ein Gefühl von zugeschnürter Kehle
=> Trockener Mund

=> Einschlaf- und Schlafschwierigkeiten
=> Muskelanspannungen
=> Hitzewallungen oder auch kalte Schauer
=> Herzklopfen

und vieles mehr.

Auch auf mentaler Ebene können wir Dinge an uns beobachten:
Wir meiden aktiv und soweit möglich bestimmte Situationen – aus Furcht davor, dass die Angst wieder ausgelöst wird. Das können Orte sein, an denen viele Menschen sind (z.B. öffentliche Verkehrsmittel oder Supermärkte u.v.m.)  [siehe auch → ‘Soziale Ängste’].
Oder aber es sind Situationen, die uns auf einer tiefen Ebene noch direkter mit unserer Urangst bzw. mit unserer Angst vor dem Tod in Verbindung bringen – etwa bei der Angst vor dem Autofahren.

So arbeitet unser Gehirn: Immer dann, wenn ein inkohärenter (Energieverbrauch hoch) in einen kohärenten Zustand (Energieverbrauch deutlich niedriger) gebracht wird, kann sich ein – in diesem Falle – Pseudogefühl der Erleichterung (weil die Angst „mal wieder abgewehrt wurde“!) breitmachen. Kohärenz ist so etwas wie Stimmigkeit.

Im günstigsten Falle kann diese Kohärenz über Verschaltungen und Botenstoffe sogar ein Gefühl von Glück erzeugen.
Im Falle unseres Themas hier handelt es sich um erlernte Angst bzw. erlernte Vermeidungsstrategien.

Angststörung Ursachen

Es kann zahlreiche Ursachen – oder besser ausgedrückt Auslöser – von Angst geben.
Von unserer natürlichen (und sinnvollen!) Angst abgesehen ist es in den meisten Fällen die Urangst.
Diese hat viel damit zu tun, wie wir in unserer sogenannten zivilisierten Welt mit Babys und Kleinkindern umgehen, insbesondere zwischen 0 und 3 Jahren.

Und nein, das war eben nicht immer so, es gab Zeiten in der evolutionären Geschichte des Menschen, da lief das ganz anders ab.

Jean Liedloff zeigt in ihrem brillanten Buch „Auf der Suche nach dem verlorenen Glück“ auf, dass eine Art „Entwicklungskontinuum“ gibt, d.h. wie bei anderen Tieren auch gibt es beim Menschen – im System bereits vorhanden – sowas wie eine Erwartung, WANN bestimmte Entwicklungsimpulse und Triebbefriedigungen kommen oder kommen sollten. Wenn diese jedoch erst viel später oder eben gar nicht eintreten, dann werden aufgrund des so erfahrenen unendlichen Urschmerzes Abwehr- und Ausweichmechanismen aufgebaut. Ganz physisch-physiologisch im Sinne von Synapsen-Verbindungen.

Diese Mechanismen, Programme und Muster sind bei fast allen von uns vorhanden!
Die gute Nachricht: Nein, man muss damit nicht bis zum Ende leben 🙂.
Eine der schönsten Erkenntnisse der Neurowissenschaft ist, dass unser Gehirn im höchsten Maße plastisch, also formbar ist. Es ist durchaus möglich, etwas zu verändern!
Und wieder zurückzukehren zu einem freudvollen und natürlichen Fluss des eigenen Lebens.

Was sind die Ursachen für eine Angststörung?
Die Entstehung von sogenannten Angststörungen kann verschiedene Gründe haben.
Es ist vielleicht auch besser, es anders zu formulieren:
Es ist es oft eine Kombination verschiedener Faktoren, die unsere Angstabwehr durchbrechen und sozusagen wieder eine Ahnung von unserer Urangst wachrufen.

Und dann bekommen wir es mit wirklichen Schwierigkeiten zu tun.

Mögliche solche Faktoren können sein:

=> Stress (hier gemeint ist der negative sogenannte Disstress, es gibt auch einen „positiven Stress“, der uns besonders kreativ sein lässt, das ist der Eustress).
=> Ereignisse oder Trigger, die uns an traumatische oder belastende persönliche Erlebnisse aus der Vergangenheit erinnern.
=> in Ausnahmefällen genetische Faktoren (bsd. im Zusammenhang mit Depressionen)
=> psychische Veranlagung
=> körperliche Erkrankungen (z.B. Diabetes, hormonelle Probleme)
=> (starker) Alkohol- oder Drogenkonsum

Wie entsteht Angst einfach erklärt?

Es gibt es zwei verschiedene Stufen:

Grob gesagt ist Angst eine sehr alte Reaktion und Reaktionsfähigkeit(!) des Menschen, auf Gefahren zu reagieren, und wird in uns besonders schnell und ohne Umwege generiert, wobei über Hormone wie Cortisol und ganz besonders Adrenalin auch alle körperlichen Systeme in Alarmbereitschaft versetzt werden. Allgemein bekannt sind die drei typischsten folgenden Reaktionen: Fliehen, Kämpfen und Totstellen, kurz FFF (für das englische Flight / Fight / Freeze).
Von diesen evolutionär positiven und geradezu notwendigen Seiten der Angst abgesehen
und auf Basis der Ausführungen oben, insbesondere des Erwartungs- kontinuums  entsteht in der ersten Stufe (unnatürliche) Angst, wenn eben folgende Triebbedürfnisse – also im Sinne von angeborenen Erwartungen – als Kleinstkind nicht (rechtzeitig) erfüllt werden (nach Rainer Taëni):

=> Nach totalem, uneingeschränkten Akzeptiert Sein
=> Nach umfassendem Körperkontakt (mit Stimulierung ALLER Sinne)
=> Nach Freiheit zu kreativem Erforschen und spielerischen Experimentieren mit Bezug zur Umwelt
=> Nach ungehindertem Ausdruck ALLER Gefühle
=> Nach einem eigenen Wachstumsrhythmus, in dem Selbstverantwortung zunehmend praktiziert werden kann – das wird mit zunehmender Sprach- und Denkfähigkeit immer ausgeprägter.

In gewisser Weise folgen dem weitere eigenständige Triebe, die ihrerseits genauso befriedigt werden wollen … :

=> Sozialtrieb – der angeborene Drang, sich so zu verhalten, dass man von der
menschlichen  Umwelt wohlwollend wahrgenommen und anerkannt wird.
=> Kuschel-Trieb – ein machtvolles Bedürfnis, das sich später im Erwachsenenleben
als Sexualtrieb äußert.
=> Spieltrieb (kreative Neugier) – dieser bestimmt auch die Lust am zweckfreien
Experimentieren
=> Trieb nach Selbstausdruck – d.h. nach direktem, spontanem Ausdruck
vorhandener Gefühle
=> Emanzipationstrieb – also das Bedürfnis nach Selbstbestimmung

Wenn diese Triebe und Bedürfnisse nicht oder nicht zur rechten Zeit befriedigt werden, wenn diese als lebensnotwendig erwarteten Verbindungen nicht zustande kommen so bleibt – zumindest beim hilflosen und allein gelassenen Kleinkind – das Fühlen unvollständig. Der resultierende Schmerz wird weitgehend verdrängt.

Die zweite Stufe ist nun die latente Angst und eine generelle Blockierung, die eben genau hieraus entstehen. Angst ist an die Stelle der Trieb-Äußerung getreten.
Zum einen entwickelt sich die Summe der Muster und Programme dann aus dem Bemühen des Systems zur Angstabwehr. Und zum anderen entstehen natürlich zahlreiche Kompensierungen im eigenen Verhalten – ob es nun die Tendenz zu vielem Arbeiten ist, das Sich-nicht-fallen-lassen-Können etwa in der Sexualität („alles im Griff behalten“) oder in dem unterschwelligen Irrglauben, etwa viel Geld oder Wohlstand oder sonst irgendetwas könnte eine Heilung (der dauerhaft vorhandenen inneren Spannung) bringen.
Auch eine Konkretisierung in sozialer Angst, Angst vor dem Autofahren, Angst vor dem eigenen Versagen u.v.m. kann aus latenter Angst heraus hervorgehen.

Was ist Angst vor der Angst? 

Wie oben bereits ausgeführt, ist Angst auch eine wichtige Emotion in unserem Leben.
Sie hilft uns, in Gefahrensituationen schneller zu reagieren.
Durch die ausgeschütteten Hormone und die körperlichen Reaktionen erhöht sich die Aufmerksamkeit (der Körper bereitet sich auf Flucht oder Angriff vor).
Angst ist somit nicht nur überlebenswichtig, sondern kann uns auch positiv dazu bringen, bestimmte Dinge zu tun oder aber eigene Grenzen zu überwinden.
Wenn die Angst zu stark wird, kann sie jedoch lähmen und Angst- und Panikattacken wirken sich erheblich auf die eigene Lebensqualität aus.
Sowohl Psychotherapie als auch ein konsequentes persönliches Coaching können hier sehr hilfreich sein.

Wenn man so möchte, dann ist Angst vor der Angst das eigentliche Problem.
Und nahezu alles in unserer Umwelt ist darauf ausgerichtet, unsere Abwehrreaktionen gegen Angst zu unterstützen (es ist also extrem kontraproduktiv). Es gibt unendlich viele Ablenk- und Ausweichmöglichkeiten und letztlich dienen ja auch die Psychopharmaka der Bekämpfung der Angst.
Wenn Sie aber nicht nur nach „Aspirin-Lösungen“ suchen, sondern wirklich verstehen wollen, was da los ist mit Ihnen, wenn Sie wirklich etwas nachhaltig verändern wollen, dann sind Sie eventuell beim Roten Faden richtig. Kontaktieren Sie mich gerne hier.

Angst vor dem Tod

Wie kann man die Angst vor dem Tod überwinden?

Thanatophobie nennt man in der Psychologie die Angst vor dem Tod, wenn sie sich als spezifische Phobie äußert. Oft treten solche Ängste gemeinsam mit einer Depression oder einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) auf.

Das Sterblichkeitsparadoxon umschreibt, dass Menschen oftmals so leben, als könnten oder würden sie nie sterben, obwohl sie wissen, dass sie eines Tages sterben werden. Der Tod ist meist nur der Tod der Anderen.

Ich kann Ihnen – quasi als erste Maßnahme für einen neuen Umgang mit dem Tod und der Angst vor ihm – wirklich empfehlen, sich mehr mit dem Tod auseinanderzusetzen!

Es geht nicht darum, sich immer weiter in die Angst hineinzusteigern, sondern sich mit ihrem Gegenstand zu beschäftigen.
Folgende Buchtitel kann ich Ihnen dabei übrigens unbedingt empfehlen:
1.  „So sterben wir: Unser Ende und was wir darüber wissen sollten“ (Piper Verlag) von Roland Schulz
2. „Unzertrennlich: Über den Tod und das Leben“ (btb 2022) von Marilyn und Irvin Yalom
3.  „ Über das Sterben: Was wir wissen. Was wir tun können. Wie wir uns darauf einstellen“ (dtv 2013) und
4.  „Selbst bestimmt sterben: Was es bedeutet. Was uns daran hindert. Wie wir es erreichen können“ von Gian Domenico Borasio.

Die Angst vor dem Tod ist oft mit der Furcht vor dem Leiden, vor einer Erkrankung und tlw. auch mit dem „Ungewissen dahinter“ verbunden. Und – noch einmal – die Beschäftigung damit kann zu mehr Gelassenheit führen, gerade in einer Gesellschaft wie der unsrigen, in der der Tod gerne tabuisiert wird.

Beim Roten Faden gehen wir die Themen stets über mehrere Ebenen an:
Wir schauen auf die mentale und die emotionale Ebene sowie manchmal auf die neuropsychologische und die entwicklungspsychologische Ebene. Und – soweit Offenheit dafür besteht – auch auf die spirituelle Dimension.
Hier nur so viel dazu: Je mehr es Ihnen gelingt, sich selbst (mit Ihren Gedanken) wichtig und ZUGLEICH weniger ernst zu nehmen, desto besser wird es Ihnen gehen.
Es ist letztlich das menschliche ‚Ego‘, das unser Denkapparat produziert und das uns ganz schön viel Leid beschert. Der Freund und Lehrer des großen sufistischen Gelehrten, Predigers und Lyrikers Rumi, Shams-e-Tabrizi drückte es vor etwa 800 Jahren(!) so aus:
„Stirb bevor Du stirbst“. Und was er damit meinte, war natürlich das ‚Ego‘.
Wer sich zumindest in diese Richtung bewegt (und das geht nicht mit Denken und Willenskraft), für den verliert der biologische Tod zunehmend seinen Schrecken.

Was ist die Angst vor Ablehnung?

Wie bereits beschrieben, geht es um das Gefühl des Ausgeliefert-Seins als Kleinstkind.

Wenn es seinen Trieb-Erwartungen und Bedürfnissen gemäß dem „Erwartungs-Kontinuum“ folgt und etwa durch Schreien, Weinen oder welch eine Äußerung auch immer, seinen Unmut äußert, dann ist das natürlich eine Herausforderung für gestresste Eltern.
Gleichzeitig kann eine ärgerliche Reaktion – in jener Phase besonders der Mutter – zu einer Vergeltungsangst führen, welche sich einnistet. Und genau daraus bilden sich dann Muster die aus Angst vor Ablehnung, aus Schuld und aus Scham bestehen.
Viel später, sehr viel später bricht das oft auf und wir stellen z.B. fest, wie groß unsere Angst vor Ablehnung durch  durch die Eltern, Kollegen, Freunde oder durch den Chef ist. Oder den Partner, die Partnerin.
Dass es sich um die ganz alten Schuldgefühl-Themen handelt, welche eben zu jener sehr frühen Zeit gebildet werden, finden wir oft erst durch Therapie oder ein intensives Coaching heraus.
Wenn Sie diesen Text lesen, gehören Sie bereits zu einer sehr kleinen Minderheit – die meisten perfektionieren lieber ihre Angstabwehr und ihre Mechanismen. Dazu gehört manchmal auch, sich dann ggf. ziemlich mies gegenüber anderen zu verhalten, eben um den eigenen Schmerz nicht fühlen zu müssen.
Also: Gehen Sie einen Schritt weiter und – wenn Sie mögen – melden Sie sich gerne unter hh@roter-faden-coaching.de!
Der Weg zu sich selbst ist ein Abenteuer, aber er lohnt sich.

Beispiel:
Angst vor dem Autofahren

Bei dem, was sich dahinter verbirgt, kann es sich um eine Angst vor dem Ausgeliefert-Sein handeln. Unser Denkapparat und unser Ego wollen am liebsten wirklich alles kontrollieren…
Besonders die anderen Autofahrer, das Wetter, etwaige Staugefahren u.v.m.
Doch natürlich geht das nicht.
Wir wissen auch nicht, ob das Fahrzeug hinter uns einfach hinten reinfährt.
Wenn wir uns hineinsteigern, verbindet sich das schnell mit einer Angst vor Unfällen, einer Angst vor dem Sterben und der Angst vor dem Tod.
Es ist gleichzeitig eine gute Schule, zwischen dem, was wir beeinflussen können und dem, was wir nicht beeinflussen können.
Umsicht und Achtsamkeit bzw. Aufmerksamkeit – da können wir etwas machen.
Beim Rest nicht so sehr … Und doch, Sie dürfen auch mal ordentlich hupen, wenn sich der Wagen vor Ihnen gar zu rücksichtslos verhält.

Soziale Ängste

Wenn die Furcht vor der Kränkung siegt … Die soziale Phobie oder soziale Angststörung zählt zu den sogenannten phobischen Störungen. Immerhin ist nach Alkoholabhängigkeit und Depression die Angst vor sozialer Bewertung die dritthäufigste psychische Erkrankung.

Doch noch einmal: Ich empfehle, sich erst einmal von dem Krankheitsbegriff zu lösen!

Wenn Sie z.B. einen starken Schmerz etwa in Ihrem Arm haben, dann mag das eine Sehnenscheidenentzündung sein oder einen im Bauchbereich, der sich als entzündeter Blinddarm herausstellt. In beiden Fällen kommuniziert Ihr Körper mit Ihnen und signalisiert Ihnen, dass da etwas nicht stimmt. Zwischen sieben und zwölf Prozent aller Menschen erleiden mindestens einmal im Leben soziale Angst-Symptome. So etwas kann oft weitere Probleme wie eine Depression, Alkohol- und Substanzmissbrauch auslösen.

Seien Sie mutig und erkennen Sie das eher als Signal Ihres Lebens und Ihrer Seele!

Die Angst vor der kritischen Betrachtung anderer Menschen kann sehr anstrengend sein –
Und gleichzeitig ist es eine große Chance, enorm viel über sich selbst zu lernen.
Die Angst vor vermeintlichen Fehlern, beschämt zu werden, sich dumm zu verhalten oder gar Erniedrigung oder Kränkung zu erleben kann die eigene Lebensqualität massiv beeinträchtigen.

Die ganz langsame Erkenntnis, dass es sich dabei nahezu nur um Geschichten des eigenen Denkapparats handelt, welch noch viel ältere Themen in uns „triggern“ kann bereits sehr befreiend sein: Und es lohnt sich, weiterzugehen und sich dieser Angst zu stellen.

Das wunderbarste und kraftvollste Motiv dafür, mutig einen solchen ernsthaften Prozess mit sich selbst anzugehen, äußerte einmal eine Klientin von mir: Sie hätte doch Lust auf Ihr eigenes Leben und wolle es (wieder) finden (!)

Angst vor Versagen

In der Fachsprache nennt man das auch Atychiphobie: Die Angst davor, Fehler zu machen.

Bei Versagensangst gibt es folgende typische Symptome:

=> Zittern
=> Schwitzen
=> Panikattacken
=> Nervosität und Anspannung
=> Brustdrücken und Atemnot
=> Appetitlosigkeit
=> Herzrasen
=> Magen-Darm-Beschwerden und Durchfall
=> Schlafstörungen
=> Fluchtgedanken (Eskapismus)

Allein der Gedanke an eine Prüfung, eine Präsentation, eine bestimmte Herausforderung – auch das Kennenlernen eines Mannes oder einer Frau, oder an ein Gespräch mit dem Chef reicht schon, um eine Panik auszulösen. Die Angst vor dem Versagen lässt uns prokrastinieren, erstarren oder nach Ausreden suchen. Auch komplette Denkblockaden oder Konzentrationsstörungen können auftreten.
Kein Wunder, dass das häufig in einer Depression endet.

Auch die gegenteilige Reaktion gibt es – den ins Übermäßige gesteigerten Perfektionismus und Aktionismus: Wenn ich mindestens 150% schaffe, dann reicht es vielleicht so gerade … [Denn eigentlich ist das, was ich tue, nicht wirklich viel wert].   

Wiederum löst das jede Menge Stress aus, es wird nach Kompensation durch Alkohol und Drogen und andere Suchtmittel gesucht, das kann bis hin zu einem Burnout gehen.

Es geht darum, langsam, aber konsequent das eigene Selbstwertgefühl (wieder) aufzubauen: Gerne helfe ich Ihnen dabei – schreiben Sie mir unter hh@roter-faden-coaching.de und lassen Sie uns ins Gespräch kommen!

 

Angst vor dem Leben

Warum habe ich Angst vor dem Leben?

Wie oben mehrfach beschrieben löst die Nicht-Befriedigung unserer natürlichen Triebbedürfnisse zu einer ganz bestimmten Zeit Ängste aus, die wir womöglich lange als latente Angst mit uns mitschleppen, bis wir uns vielleicht einmal die Frage stellen, ob das Leben wirklich so leidvoll sein muss.
Eben die Bejahung von uns als die, die wir sind und als Individuen ist etwas, was uns evtl. verwehrt geblieben ist – so ist es dann kein Wunder, wenn die schönen Seiten des Lebens gar nicht gesehen werden (können): Es ist ein Gefühl der Urwertlosigkeit, das uns alles als sinnlos empfinden lässt.
Das eigene Ego ist erfinderisch genug, dazu passende Geschichten zu erfinden und uns diese dann ununterbrochen zu erzählen.
Das ist aber gewiss nicht das, was das Leben selbst von uns will…
Und das Leben ist uns gar nichts schuldig – eher wir dem Leben, nämlich dass wir die Ketten unserer Angst abstreifen und es annehmen. Genau so wie es ist.

Warum haben Menschen Angst vor der Freiheit?

Wenn wir auf dem oben erwähnten „Erwartungskontinuum“ (Jean Liedloff) nicht rechtzeitig die Befriedigung unserer Triebbedürfnisse erfahren – und hier ganz besonders das Gefühl der Geborgenheit mit allen Sinnen – dann laufen wir ein Leben lang mit einer geradezu unstillbaren Sucht nach Sicherheit herum.
Und eben dieses Gefühl der Sicherheit werden wir nie ganz erfahren, es ist wie die Mohrrübe, die dem Esel vor die Nase gehalten wird an einem Stock mit Schnur, sodass er nie ganz drankommt. Die Angst vor Freiheit ist dann zugleich die Angst vor Selbstbestimmung, davor, wirklich autonom zu werden. Da wirkt es doch „sicherer“, eher auf kindlicher Ebene zu verbleiben.
Kein Wunder, dass „da draußen“ so viele Kinder in Erwachsenenkörpern herumlaufen …
Doch Freiheit lohnt sich und Erwachsenwerden ebenfalls – Letzteres ist oft unabhängig vom Alter.
Wollen wir mal darüber sprechen?
Schreiben Sie mich an unter hh@roter-faden-coaching.de!  Ich freue mich, Sie kennenzulernen.

Angst vor der Zukunft

Was ist die Angst vor der Zukunft?

Die Angst vor der Zukunft ist eng verwandt mit der Angst vor dem Leben selbst.
Das Leben spielt sich jedoch NUR in der Gegenwart ab.

Die Summe unserer Muster und Programme, welche über unser ‚Ego‘ aktiv ist, hat von frühen Kindheitstagen an „gelernt“, der Gegenwart gegenüber misstrauisch zu sein – das ‚Ego‘ lebt geradezu davon, uns grübelnd entweder etwas in der Vergangenheit bedauern zu lassen oder aber über die eigene Imagination die Zukunft als etwas Bedrohliches anzusehen.

Auch wenn das ‚Ego‘ uns immer wieder glauben machen möchte, dass es in der Lage sei, uns Sicherheit zu bieten, so ist dies doch immer nur eine eingebildete Sicht.
Der Preis dafür ist hoch: Es ist das Sich-selbst-Einsperren in einem inneren Käfig. Langsam gewöhnen wir uns ans Dauerleiden.
Und wir können dem sogar Sinn abgewinnen: Dann bin ich besser auf die Zukunft vorbereitet!  … Das ist ein Glaubenssatz, der uns erst recht in dieser Haltung gefangen hält.
Es geht NICHT darum, sich selbst  zu bekämpfen, gleichwohl geht es darum, das eigene ‚Ego‘ mit seinen Geschichten zu entmachten.
Haben Sie den Mut, sich auf den Weg zu begeben! Und eigentlich sind Sie bereits da.
Wenn ich Sie dabei begleiten und unterstützen kann, gerne – lassen Sie uns darüber sprechen. Hier geht es zum Kontaktformular. 

Warum habe ich ständig Angst, dass etwas Schlimmes passiert?

Letztlich hat die Summe Ihrer Muster und Programme geradezu eine Sucht nach Sicherheit ausgebildet.
Da Ihr ‚Ego‘ diese Sicherheit ständig in Gefahr wähnt, stellt es sicher, dass Sie innerlich ständig mit möglichen Gefahren beschäftigt sind – die Angst ist der Motor, der Ihre Aufmerksamkeit lenkt.
Da es natürlich stets unmöglich ist, ALLE möglichen Zukünfte zu berücksichtigen, kostet das nicht nur eine Menge (Lebens)Energie und ist anstrengend, sondern führt auch zu depressiven Verstimmungen.
Mit der Sucht nach Sicherheit ist es wie bei Sisyphus: Der musste immer wieder einen schweren Stein einen Berg hinaufrollen und kurz vor dem Gipfel entglitt er ihm und rollte wieder herunter. Sie (die Sicherheit) wird auf diesem Wege nie erreicht werden und das eigene, echte Leben wird wieder weiter verschoben.

Wie kann man die Angst vor der Zukunft überwinden?

Hier kommt die gute Nachricht: Es ist möglich, etwas zu tun – oder, vielleicht besser ausgedrückt, etwas zu lassen. Es gibt dazu diverse Möglichkeiten, doch alle beginnen damit, das, was im Moment DA ist, nicht länger zu bekämpfen, sondern zunächst einmal da sein zu lassen.

Es gilt, nicht länger vor sich selbst davonzulaufen, sondern den Dingen ins Auge zu blicken.
Die Angst vor der Angst ist meist der schlimmere Teil und wenn diese überwunden ist, entpuppen sich viele „eigentliche“ Ängste dahinter oft als erheblich kleiner als wir dachten.
In der Gegenwart verbleiben bzw. in die Gegenwart zurückzukehren, gelingt bereits mit Achtsamkeitsübungen – die vielleicht effektivste und zugleich einfachste ist, sich auf den eigenen Atem zu konzentrieren. Jedes Mal, wenn ein Gedanke oder eine Sorge dazwischen kommt, heißt es, wieder zum Atem zurückzukehren.
Das braucht ähnlich viel Training wie das Auftrainieren eines kaum genutzten Muskels. Doch es wird mit der Zeit immer besser.
Und hier ist das große Geheimnis dabei: Es wird Ihnen anfangs nur für wenige Sekunden – wenn überhaupt – gelingen. Verurteilen und bewerten Sie sich NICHT dafür „nicht einmal das kann ich“…!  Im Gegenteil! Freuen Sie sich. Jedes Mal, wenn Sie einen Gedanken oder eine Sorge dabei „erwischt“ haben, Ihre Aufmerksamkeit vom Atmen abzuziehen, ist das ein kleiner Minifortschritt auf dem Weg zu mehr Achtsamkeit und zu mehr Bewusstheit.

10 Regeln bei Angst

Hier die 10 Regeln vom Roten Faden bei Angst:

  1.  Angst ist zunächst eine normale Stressreaktion, das gilt auch für die körperlichen Symptome.
  2. Angstreaktionen sind nicht schädlich für die Gesundheit
  3. Bleiben Sie „bei sich“ und beobachten Sie sich selbst – was passiert? In Ihrer Umgebung? Bei Ihnen? In Ihrem Körper? Allein durch das intensive Beschreiben – als ob Sie die entsprechende Frage eines Lehrers beantworten wollten – nehmen Sie der Angst bereits die Spitze.
  4. Wenn Sie merken, dass die Angst durch „Katastrophisieren verstärkt wird durch imaginierte Vorstellungen Ihres Kopfes, treten Sie ganz entschieden innerlich einen Schritt zurück und schauen Sie, was passiert
  5. Seien Sie mutig und gehen Sie nicht aus der Situation heraus (Vermeidungsprogramme!). Bleiben Sie – bis die Angstreaktion wieder abklingt
  6. Nutzen Sie das „Zoomen“ – Wie sieht die Angst aus, wenn Sie langsam herauszoomen, wenn Sie selbst, der Gegenstand der Angst und die Angst selbst immer kleiner werden?
  7. Machen Sie kleine, aber feine Mini-Mutproben mit sich selbst – das kann wirklich winzig klein beginnen und dann langsam größer werden. Das muss nicht gefährlich werden, doch Sie lernen, aus der Vermeidungsspirale auszubrechen.
  8. Etablieren Sie innerlich das Motto: Wenn ich Angst habe, lerne und wachse ich und wenn nicht, dann bin ich in der Lebensfreude. Nehmen Sie also sich selbst und jenes kleine Kind in Ihnen an die Hand!
  9. Gehen Sie in die Zeitlupe, wenn Ihr Kopf Ihnen wieder eine angsteinflößende Geschichte erzählt!
    Lassen Sie die „Filmszene“ freiwillig laufen (nicht mehr kämpfen!), doch schalten Sie auf Zeitlupe! Nehmen Sie sich Zeit und schauen Sie sich das an, was da passiert (oder angeblich passieren soll).
  10. Angst legt sich gerne allzu schnell wie ein Schleier über alles, auch die Freude.

Freude ist ein Gefühl, dass Sie NIE auf- oder verschieben sollten.
Freuen Sie sich also über kleine Fortschritte. Über das Verbleiben in der Gegenwart und über den ganz langsam zunehmenden Mut – und damit über die Entmachtung Ihrer Angstdämonen!

Wenn ich Sie darüber hinaus eine Weile begleiten soll, schreiben Sie mich gerne an unter hh@roter-faden-coaching.de — ich freue mich auf Sie!

Beruhigungsmethoden bei Angst

Grundsätzlich gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich dem Thema zu stellen.
Beim Roten Faden gehen wir das über mehrere Ebenen an.
Und das bedeutet, auch über Wege zu gehen, die „um den Verstand herumführen“ – deshalb arbeiten wir auch gerne mit EMDR, mit Introvision und/oder dem sog. EmotionsCode.

Sie selbst können am meisten dadurch tun, dass Sie nicht länger vor sich selbst davonlaufen, sondern sich stellen.

Was hilft bei Angst vor der Arbeit?

Bei der Angst vor der Arbeit hilft, sich zunächst immer weniger mit der Angst und immer mehr mit dem Thema, das gerade ansteht, zu beschäftigen.
Was steht wirklich an? Stellen Sie sich so viele Fragen wie möglich – doch tun Sie das aus der Haltung eines wohlwollenden und neugierigen Beobachters: Wie könnte das gehen? Wie lässt sich das lösen? Was brauche ich dazu? Was ist das Ziel dabei und was soll herauskommen?

Wenn dieser Fragemodus etabliert ist, erlauben Sie sich durchaus auch die Frage zu stellen, ob Sie das „Richtige“ machen? Können Sie sich optimal entfalten in diesem Job, in dieser Aufgabe?
Was müssten Sie dazu tun, das besser zu können? Oder müssten Sie dazu etwas lassen?
Oder müssen/sollten Sie sich womöglich sogar neu erfinden [Link zu → Berufliche Neuorientierung]?

Und wenn die Angst kommt, verdrängen und vermeiden Sie sie nicht, sondern „untersuchen“ Sie sie. Was ist das wirklich? Woher kommt sie? Was sind die Sätze, die Ihnen dazu innerlich durch den Kopf gehen?

Mit diesen Ansätzen sind Sie bereits auf einem sehr guten Weg!

Wie kann man besser mit Angst umgehen?

 Wie oben beschrieben, ist der erste Schritt, dass Sie sich selbst annehmen und anerkennen – genauso, wie Sie JETZT sind. Mit Ihrem „So-Sein“. Mit Ihrem „Geworden-Sein“Der Treibstoff für Ihre Ängste ist stets der, dass Sie jemand anders sein wollen.

Im zweiten Schritt geht es darum, dass Sie sich mit allen Emotionen beschäftigen, die da sind. Durch welche Muster, Programme, Gedanken und Emotionen lassen Sie sich regieren? Übernehmen Sie langsam, Stück für Stück (wieder) die Regie.
Eine der schönsten Nachrichten aus der Neurowissenschaft ist, dass solche Änderungen möglich sind, unabhängig vom Alter. Unser Hirn bleibt „plastisch“, also formbar und anpassungsfähig bis zuletzt.

Und kommen Sie drittens zu sich selbst (zurück) – wenn das gelingt und Sie wieder mit Ihrer Seele in guter Verbindung sind, dann werden Denken, Fühlen und Handeln „kohärent‘, das heißt, sie passen „stimmig zueinander“. Dann kann und wird sich (wieder deutlich mehr) Lebensfreude breit machen!

Wenn ich Sie auf dieser Reise begleiten kann, schreiben Sie mich gerne an unter hh@roter-faden-coaching.de oder über Kontaktformular.